Vernissage – Mein*Morgenstern – 28.11. um 19 Uhr – Museum für Druckkunst in Leipzig
18. November 2025, Grafik, Typografie
Die Ausstellung: Mein*Morgenstern wird am 28. November 2025 im Leipziger Museum für Druckkunst eröffnet. Ab 19 Uhr wird es Interessantes zum Projekt zu erfahren geben und einige Akteure können vor Ort zu ihren Arbeiten angesprochen werden.
Alle Künstler*innen, Drucker*innen und Buchbinder*innen sind in den Vereinen MDE Meister der Einbandkunst – Internationale Vereinigung e.V. und Verein für die Schwarze Kunst e.V. organisiert. Sie arbeiteten deutschlandweit in Werkstätten für Buchdruck und Einbandkunst, sowie in der Papiermühle Homburg!
Einblicke in einen meiner Drucktage
Während meiner Drucktage bekam ich diese Ausgabe von Christian Morgensterns Galgenliedern geschenkt (im Foto links oben). Es hat mich begeistert, nicht nur an diesem Projekt mitarbeiten zu können, sondern auch noch eines der originalen Werke mit dabei zu haben.
Unten rechts ist ein Bogen zu sehen, für den ein Überdruck eingerichtet werden mußte. Anhand des Satzspiegels und einer Beschreibung der Künstlerin wurde dies umgesetzt.
Die Künstlerin Katharina Koch konnte beim Drucken nicht Vorort sein. Online bekam sie den Farbvorschlag. Sie vertraute der Fachkompetenz von Thomas Kurz, dem Buchdrucker des Museums für Druckkunst in Leipzig, und meiner Umsetzung.
Einblicke in einen weiteren meiner Drucktage
Eine Herausforderung war, dass das handgeschöpfte Papier unterschiedlichen Formate und Grammaturen hatte. Eine vorherige Sortierung schaffte zumindestens bei den Grammaturen eine gute Ausgangslage, um die Unterschiede ausgleichen zu können. Die Formate waren, insoweit eine Mitte gefunden werden mußte, mit Augenmaß zu bestimmen. Leztendlich passten Thomas Kurz und mein Augenmaß gut zusammen. Auf beiden gedruckten Seiten fand sich eine ähnliche Mitte.
Bei diesem Motiv wurde es kompliziert. Die feinen Linien sollten so stark gedruckt werden, wie der daneben stehende Text. Das handgeschöpfte Papier mußte sehr sorgsam behandelt werden. Ich fand eine recht gute Lösung. Wenn auch mit etwas Herzklopfen, ob des Urteils der alten Hasen im Buchdruck.
Es waren je doppelseite 222 Bogen zu drucken. Durch einen Motivdruck auf einem Text wurde ein weiterer Druckgang notwendig, wie am Anfang dieses Beitrags zu sehen. Jeder Druckbogen wurde einzeln angelegt, ausgeglichen, gedruckt und im Trockenständer abgelegt.
Zur Vorbereitung auf die Übergabe der Druckbogen an die Buchbinder*innen wurden die Mengen überprüft. Das Binden übernahmen die Meister*innen des MDE. Claudia Dettlaff, einer der Beteiligten, habe ich über die Schulter geschaut und so die ersten Schritte einer Buchbinderin erlebt.
Weitere Ausstellungen
… sind geplant! Alle Termine finden Sie auf der Webseite des Vereins für die Schwarze Kunst.
Linkliste
Verein für die Schwarze Kunst
MDE – Meister der Einbandkunst
Büchergilde Gutenberg
Papiermühle Homburg
Museum für Druckkunst
Grafikwerkstatt Dresden
Einen älteren Beitrag zum Projekt: Wie die Galgenlieder zurück …